Das Aufschiebeverhalten beim Heimwerken in Deutschland

Ein tropfender Wasserhahn, die wackelige Garderobe oder die Wand, die dringend gestrichen werden müsste – viele von uns sehen solche Baustellen im Alltag und denken: „Morgen vielleicht.“ Und morgen wird dann nächste Woche. Oder nächsten Monat.

Doch wie viele Menschen schieben solche Aufgaben wirklich auf? Und warum ist das so? Unsere aktuelle Umfrage unter 1.325 Deutschen bringt Licht ins Dunkel des handwerklichen Aufschiebens – mit teils überraschenden Erkenntnissen.

Wenn das Werkzeug liegen bleibt

Mehr als die Hälfte der Deutschen gibt zu, handwerkliche Aufgaben zumindest gelegentlich aufzuschieben. 50,72 % tun dies manchmal, während 28,53 % angeben, dies sogar regelmäßig zu tun. Eine kleinere Gruppe von 7,16 % wartet bewusst mit besonders unliebsamen Aufgaben. Auf der anderen Seite steht eine Minderheit: Nur 7,09 % erledigen jede Aufgabe sofort.

Frauen neigen übrigens etwas häufiger zum Aufschieben als Männer. 35,78 % der Frauen geben an, Aufgaben regelmäßig aufzuschieben, bei den Männern sind es 22,65 %.

Was hält uns vom Anpacken ab?

Der Hauptgrund für das Aufschieben ist einfach: fehlende Motivation. 33,28 % der Befragten sagen, dass sie schlicht keine Lust haben anzufangen. Zeitmangel ist ein weiterer Faktor: 26,95 % fühlen sich durch Arbeit und Alltag zu ausgelastet. 23,55 % trauen sich bestimmte Arbeiten schlicht nicht zu und 16,83 % schieben Projekte auf, weil sie momentan nicht die finanziellen Mittel haben.

Von Tagen zu Jahren: Wie lange wird geschoben?

Wie lange schieben die Deutschen ihre Aufgaben auf? Die meisten – 41,90 % – warten ein paar Wochen, bevor sie loslegen. 34,34 % brauchen nur wenige Tage oder eine Woche. Doch 18,64 % der Befragten lassen Aufgaben sogar mehrere Monate liegen, und 5,13 % warten über ein Jahr.

Diese Aufgaben bleiben am längsten liegen

Nicht alle Projekte werden gleich gerne verschoben. An erster Stelle stehen Wartungsarbeiten wie Streichen oder Grundreinigung: 38,57 % der Deutschen geben an, solche Aufgaben besonders gerne aufzuschieben. Große Renovierungen folgen mit 23,77 %, während kleinere Reparaturen wie das Austauschen eines Wasserhahns bei 23,02 % eher liegen bleiben. Kreative Projekte wie Dekoration oder DIY-Möbel verschieben nur 14,64 %.

Lieber auslagern als anpacken?

Neben dem Aufschieben gibt es auch das Auslagern. Ein Drittel der Deutschen übergibt bestimmte Aufgaben lieber direkt an Profis, hauptsächlich aus Mangel an Know-how. 23,70 % geben Bequemlichkeit als Grund an, 22,65 % empfinden die Aufgaben als zu körperlich anstrengend und ebenso viele verlassen sich lieber auf die Qualität von Fachleuten.

Ein Sanierungsobjekt als Traum oder Albtraum?

Während die Immobilienpreise steigen, denken viele über ein sogenanntes „Renovierungsobjekt“ nach. Doch 47,24 % der Befragten lehnen die Idee eines solchen Hauses ab. 15,09 % haben bereits ein solches gekauft, 7,09 % würden es lieben. Immerhin ein Drittel (30,58 %) hat den Gedanken zumindest schon einmal in Betracht gezogen.

Methodik

Für diese Umfrage wurden 1.325 Deutsche online zu ihrem Verhalten rund ums Heimwerken befragt. Die Ergebnisse geben einen umfassenden Einblick in die Realität zwischen Projektlust und Prokrastination.