Regelmäßig wird uns die Frage gestellt: Was ist eigentlich der Unterschied PLEXIGLAS® Acrylglas? Auf diese Frage gibt es eine kurze Antwort: Einen Unterschied gibt es nicht! Acryl ist nämlich die gängige Abkürzung von Polymethylmethacrylat, und PLEXIGLAS® ist einer der vielen Markennamen dieses Kunststoffs. Aber im Lauf der Zeit wurde aus dem Markennamen ein Gattungsname. Ein bekanntes Beispiel dafür ist `Luxaflex´, ein Fabrikant von Sonnenschirmen, wovon der Name inzwischen synonym steht für alle horizontalen Jalousien. In diesem Video erklären wir Ihnen, dass PLEXIGLAS® und Acrylglas identisch sind.
Acrylglas – Schon fast 100 Jahre alt
In den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts kam die Produktion von Polymethylmethacrylat / Acrylglas richtig in Gang. Im Jahr 1936 wurde es zum ersten Mal von der amerikanischen Firma ‘Rohm and Haas‘ auf den Markt gebracht. Die Basismaterialien von Polymethylmethacrylat sind Schwefelsäure, Wasserstoffzyanid, Methanol und Aceton. Es sind Stück für Stück nicht die gefahrlosesten Stoffe, aber das Endprodukt ist völlig unschädlich. Acrylglas ist zwar brennbar, aber wenn es brennt, bilden sich überhaupt keine gefährlichen Stoffe. Die Restprodukte sind Kohlenstoffdioxid und Wasser.
Acrylglas ist nicht hitzebeständig und kann deshalb nicht für Sicherheitsanwendungen eingesetzt werden. Dieser Kunststoff wird wegen seines niedrigen Gewichts, seiner Stärke und des relativ niedrigen Preises häufig eingesetzt für die Verglasung von größeren Oberflächen, wie z.B. Wind- und Lärm – Schutzwände. Wegen seiner Stärke wird Acrylglas oft für sehr große Aquarien und Bassins in Zoos verwendet. Hierfür braucht es eine Acrylglas Plattendicke von manchmal bis zu 30 cm. Würde man dafür gewöhnliches Glas verwenden, wäre die Lichtdurchlässigkeit zu gering, und außerdem wäre die Verglasung viel zu schwer.
Zwei Sorten Acryl: Gegossenes und extrudiertes
Im Handel sind zwei Sorten von Acrylglas erhältlich: gegossenes und extrudiertes. Die gegossene (Acrylglas GS) Variante wird nach dem Produktionsprozess zu einer flachen Platte ausgegossen. Die extrudierten Sorten (Acrylglas XT) werden nach dem Ausgießen zu dünneren Platten gewalzt. Bei der Verringerung der Dicke durch das Walzen nimmt die Plattenoberfläche zu. Auf diese Weise kann man einfacher eine größere Platte machen. Der Nachteil dieser Methode ist, dass die inneren Spannungen im Plattenmaterial zunehmen. Während der Bearbeitung kann eine extrudierte Platte dann auch leicht reißen oder brechen. Das sogenannte ‘Budget Acrylglas‘ ist auch nicht immer UV – beständig. Dies gilt es zu beachten, wenn das Material als Verglasung eingesetzt wird. Hiermit konnte die Frage: `Acrylglas PLEXIGLAS® Unterschied?` hoffentlich deutlich genug beantwortet werden.