Neue Studie: So denkt Deutschland über Recycling und Mülltrennung

Umweltschutz und nachhaltiges Leben sind in den letzten Jahren zu einem immer größeren und wichtigeren Thema geworden. Doch spiegelt sich dies auch im Verhalten der Deutschen wider? Wir bei Kunststoffplattenonline.de haben in einer neuen Studie untersucht, wie die Deutschen über die Umwelt denken und wie sie ihren Müll trennen.

61% der Befragten und somit mehr als jeder Zweite geben an, besorgt über den Klimawandel zu sein und sogar 13% der Teilnehmer sind äußerst besorgt über potentielle Auswirkungen des Klimawandels auf ihr eigenes Leben und Wohlbefinden. Doch korrelieren diese Ergebnisse mit dem Bemühen der Deutschen, ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Lebensweise zu leisten?

Rund die Hälfte der Deutschen beteiligt sich aktiv am Recycling und integriert verschiedene Müllbehälter für verschiedene Arten von Abfall in ihren Haushalt. Dennoch gibt es noch immer 39% der Bevölkerung, die sich noch nicht um das fachgerechte Entsorgen von Abfall kümmert, jedoch offen dafür ist.

Auch wenn Mülltrennung in der Debatte um nachhaltiges und umweltbewusstes Leben eines der wichtigsten Themen ist, da es die Lebensdauer von energieintensiven Produkten wie Verpackungsmaterial verlängert, geben nur rund 63% der Deutschen an, streng im Bezug auf die Mülltrennung zu achten. 29% hingegen gaben im Zuge der Umfrage an, größtenteils auf korrekte Mülltrennung zu achten, gaben aber zu, nicht immer streng auf alle Regeln zu achten. Nur 3% der Teilnehmer achten gar nicht auf Mülltrennung.

Die meist genannten Gründe, warum wir Müll trennen:

48% trennen Müll, weil es besser für die Umwelt ist
34% trennen Müll, weil es eine kleine Mühe ist
7% tun dies, weil es sich so gehört
2% tun dies, um Geld zu sparen

Raum für Verbesserungen

In der von Kunststoffplattenonline.de durchgeführten Studie zum Mülltrennverhalten von Deutschen zeigte sich, dass Deutsche sich ziemlich sicher über den korrekten Ablauf der Mülltrennung sind: 72% der Teilnehmer bezeichneten ihre Mülltrennung als „gut” und stolze 23% waren der Meinung ihre Mülltrennung sei „sehr gut”. Jedoch ist das Thema Mülltrennung komplexer als man zunächst annehmen mag und so ist noch lange nicht in jedem Haushalt das Wissen vertreten, wie man korrekt Abfall trennt, wie wir im Zuge unserer Studie herausgefunden haben. Ob die Selbsteinschätzung der Befragten stimmt und er Realität entspricht, haben wir anhand von drei Beispielen ermittelt.

Zu einer Erkenntnis sind wir durch unsere Studie schnell gekommen: Es ist noch viel Platz für Verbesserungen! Noch immer werfen 16% der Befragten Aluminiumfolie in den Restmüll, anstatt diese in die dafür vorgesehene Plastiktonne zu werfen. Während Alufolie also von 84% der Teilnehmer ordnungsgemäß entsorgt wurde, werden Deo-Sprays von nur 17% sachgemäß entsorgt. Anstelle des Restmülls, werfen 22% die leeren Dosen fälschlicherweise in den Sondermüll und 62% in die Plastiktonne.

Ebenso werden auch Pizzakartons noch zu häufig im falschen Abfallbehälter entsorgt. Auch wenn das Material aus Pappe besteht, ist es aufgrund des Fettes und anderer Essensreste unbrauchbar für das Recycling und gehört daher im Restmüll entsorgt. Dennoch werfen knapp die Hälfte der Deutschen (40% der Teilnehmer) die fettigen Pizzaboxen in den Papiermüll. Dies erschwert das Recycling des restlichen Papiers und mindert die Effizienz. Auch werden viele Abfälle, bei denen man sich nicht sicher ist, in welchen Müllbehälter diese gehören, ruhigen Gewissens in den Restmüll geworfen. Dies betrifft 46% der Deutschen.

Bei welchen Produktkategorien achten Deutsche beim Kauf auf Nachhaltigkeit?

Zusatzkosten für Nachhaltigkeit

Neben den Bemühungen der Deutschen im eigenen Haushalt, auf mehr Nachhaltigkeit zu achten, sind 27% zudem bereit, mehr für ein Produkt zu zahlen, wenn es nachhaltig ist. Von denen, die mehr für nachhaltige Produkte ausgeben, sind 33% bereit, bis zu 10€ mehr für ein nachhaltiges Produkt zu zahlen.

Nachhaltigkeit und Mülltrennung in anderen Ländern

Neben deutschen hat Kunststoffplattenonline.de auch niederländische sowie französische Teilnehmer im Zuge der Studie befragt.

Bei welchen Produktkategorien achten Niederländer beim Kauf auf Nachhaltigkeit?

Zusatzkosten für Nachhaltigkeit bei Niederländern

Auch die Niederländer sind offen dafür, mehr für nachhaltige Produkte zu zahlen. 25% gaben an, dass sie sich sehr wahrscheinlich für ein teureres Produkt entscheiden würden, wenn dieses nachhaltig ist. An der Kasse ist ein Preisaufschlag bis zu 10€ für 38% der Teilnehmer in Ordnung.

Franzosen zahlen für Nachhaltigkeit

Unter den drei von uns gewählten Ländern ist die Mülltrennung in Frankreich am ausgeprägtesten. 65% gaben an, mit großer Sorgfalt Müll zu trennen und der wichtigste Grund ist mit 63% ebenfalls der Schutz der Umwelt. Auch die Bereitschaft der Bevölkerung für nachhaltige Produkte tiefer in die Tasche zu greifen ist in Frankreich am höchsten: So gaben 36% mit einem Preisaufschlag von bis zu 50€ einverstanden zu sein.

Bei welchen Produktkategorien achten Franzosen beim Kauf auf Nachhaltigkeit?

Zusammenfassung der Studie

Die Studie wurde von Kunststoffplattenonline.de durchgeführt. Insgesamt wurden 450 Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden befragt.

Kunststoffplattenonline.de - infographic - recycling